In den letzten Jahren ist vorrangig die Radikalisierung muslimischer Schüler*innen ein Thema gewesen, das in Politik und Öffentlichkeit diskutiert wurde, häufig vermischt mit einer skeptischen bis ablehnenden Haltung gegenüber dem Islam insgesamt. Dabei stellen demokratiefeindliche Haltungen und in ihrer extremen Form auch eine solche Praxis nicht allein ein Phänomen dar, das nur im islamischen Kontext anzusiedeln ist.
Die Plausibilität und Bindungskraft einer offenen und demokratischen Gesellschaft schwindet, nicht allein in der jungen Generation. Deshalb sind nicht nur ein Wissen über, sondern Erfahrungen mit Demokratie ein zentraler Bildungsauftrag der Schule, der sich an alle Schüler*innen richtet. Damit ein demokratisches Gemeinwesen an Glaubwürdigkeit gewinnt, müssen demokratische Prozesse und Verfahrensweisen auch im Schulleben mit der ganzen Schulgemeinschaft umgesetzt werden.
Dahinter steht die Überzeugung, dass nur so Radikalisierungstendenzen jeglicher Spielart sinnvoll vorgebeugt werden kann. Findet Radikalisierung trotzdem statt, stellt sie Lehrkräfte erst einmal vor eine pädagogische Herausforderung. Eine Schulgemeinschaft, die eingeübt ist in Beteiligung und Aushandlungsprozessen stellt hier deutlich mehr Ressourcen und Kommunikationsmöglichkeiten zur Verfügungen, um Menschen zu stärken, Grenzen aufzuzeigen aber auch Ausgrenzung zu vermeiden.
Referenten: Dr. Jochen Müller (Ufuq Berlin), Ali Bas (Alhambra Gesellschaft/ Uni Münster), Michael Töpler (Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik)
Leitung: Beate Sträter, Martin Engels, Dirk Wolter
Termin: Dienstag, 7. September 2021, 19.30 bis 21.30 Uhr
Anmeldung: bis zum 05.09.2021 per Mail